Historie

Chronik des Vereins SV Borussia 09 Spiesen e.V.

 

1909 – 1928

Die Vorsitzenden bis 1928: Josef Lindemann, Peter Mayer, Johann Bayer, Johann Konrad, Peter Klassen, Jakob Recktenwald, Karl Martin

Am 10.Februar 1909 war es, als acht sportbegeisterte Jünglinge den Entschluss fassten, das anderenorts schon besser eingeführte Fußballspiel nicht mehr wie bisher, planlos auf den Straßen, Gassen und in der kleinen Schmalwiese zu betreiben, sondern vereinsmäßig zu pflegen. Joseph Lindemann, Karl Louis, Peter Mayer, Johann Stenger, Johann Bayer, Franz Scholz, Heinrich Martin und Jakob Reiter, alle im Umkreis von 100 Meter auf dem Butterberg wohnend, waren es, die dem unorganisierten Spiel ein Ende setzten, Gleichgesinnte um sich scharrten und an vorgenanntem Datum im Nebenzimmer der Gastwirtschaft Wendel Marx (früher Becker´sche Wirtschaft) den Verein „Fußballclub Spiesen“ gründeten. Bereits zu Anfang konnten mit zwei Mannschaften organisierte Spiele austragen werden.

Der Gründervorstand setzte sich wie folgt zusammen:

1. Vorsitzender:       Josef Lindemann

2. Vorsitzender:       Peter Mayer

Schriftführer:           Heinrich Martin

Mit Eifer ging es an die Beschaffung der Sportkleidung, Trikots, weiße Hosen mit schwarzen Längsstreifen. Jedoch konnten nicht alle ein Paar Fußballschuhe ihr eigen nennen.

Ein besonderes Ereignis bildete der von der Firma Steidel Berlin gekaufte Fußball. Ein jeder lief zum Vorsitzenden, um diese damalige Qualitätsmarke zu begutachten. Als vorläufige Spielfläche diente das Gelände vor dem jetzigen neuen Schulhaus auf dem Mittelberg. Im Herbst, als die Sperre der Wiesen aufgehoben wurde, ging es ins „Große Bruch“ und auf die „Hellies Wies“, die dann als Spielflächen umfunktioniert wurden.Nicht gerade leicht hatten es unsere Pioniere des Fußballs damals in Spiesen, sich in ihrer Sportart Geltung und Anerkennung zu verschaffen. Damals wurden behördlicherseits manche Eltern eingenommen, ihren Jungen das Fußballspielen zu verbieten und sie angenehmeren Sportarten wie Trampolin, Faustball, Hammerspiel usw. zuzuführen. Aber die Freude am Fußballspiel, an diesem Kampfspiel, ließen sie ihrem Sport und Club nicht untreu werden.

Im Jahre 1912 gewann unsere 1. Mannschaft im Rahmen eines Sportfestes des FC Viktoria St. Ingbert gegen Rußhütte mit 2:1 und nahm Siegespreis, Diplom und Ehrenkranz freudig mit nach Hause. Auf diesem Sportfest errang auch unser Spieler Ludwig Gräber den ersten Preis in einem heute unbekannten Spiel, dem Fußballweitstoßen. Weitere Spiele in St. Ingbert, Landsweiler und Kirkel wurden erfolgreich ausgetragen. Im Rahmen eines Athletenfestes in Elversberg wurde auch der inzwischen gegründete Konkurenzverein „Union Gänsberg“ mit 7:0 bezwungen.

Das Bestreben des Vereins, einen eigenen Sportplatz zu schaffen, machte sich schon vor dem Kriege bemerkbar. Der damalige Gastwirt Jakob Müller (später Heusing) stellte dem Verein Gelände zur Verfügung, und man begann in der oberen Hälfte der Gartenwirtschaft nach dem „Köppchen“ zu, einen Sportplatz anzulegen. Mit Spaten, Schaufeln und Schubkarren ging man an die Herstellung der Spielfläche und unermüdlich arbeiteten die jungen Spieler und Mitglieder, froh und eifrig nach geleisteter Berufsarbeit, bis spät in die Nacht.

In den ersten Augusttagen 1914, als die Kriegsfackel am Horizont loderte, wurde es allmählich still auf diesem, von frischem Jugendgeist umwehten Gelände. Fasst alle, stark und voller Begeisterung, zogen schon früh ins Feld und manchen bedeckte bereits 1914 die kühle fremde Erde.

Über die Kriegsjahre 1914 bis 1918 lässt sich nur wenig berichten. Während des ersten Weltkrieges schlossen sich die Spieler der „Union Gänsberg“ und unseres Fußballclubs im Athletenverein „Deutsche Eiche“ zusammen und gliederten eine Fußballabteilung an. Die junge Elf, die sich unter Fritz Schmidt zusammenscharte, musste einige derbe Niederlagen gegen Viktoria 09 Neunkirchen einstecken.

Mit Ende des Krieges kehrten nun die Wenigen, die bei dem großen Völkermorden verschont blieben, bis auf Karl Reinshagen und Heinrich Herges, die in englischer Gefangenschaft noch einige Zeit von der Heimat ferngehalten wurden, zurück. Leider sind die Opfer, die unsere kleine Sportgemeinde bringen musste, sehr groß gewesen; denn über die Hälfte unserer Spieler kehrten nicht wieder.

Es wurde nun das kleine Häuflein Fußballbegeisterter wieder gesammelt und Joseph Lindemann trennte sich mit ihnen wieder vom Athletenverein, weil ein gedeihliches Zusammenarbeiten und eine Entwicklungsmöglichkeit für unseren Fußballsport nicht gewährleistet werden konnte.

Der Verein erhielt nun den Namen „Borussia“. Der Spielbetrieb mit den benachbarten Vereinen wurde aufgenommen und der kleine schmale Sportplatz hinter der Schmidt´schen Gastwirtschaft, auf dem Mittelberg gelegen, wurde durch die Anpachtung der anliegenden Grundstücke der Spar- und Darlehenskasse Spiesen erweitert.

Im Dezember 1919 konnte sich Borussia Spiesen beim Süddeutschen Fußballverband (Saar-Mosel) einschreiben. Pate stand Borussia Neunkirchen.

Dass das Interesse im Verein in den Jahren 1919/1920 sehr groß war, bezeugen Protokolle aus Versammlungen, die von 180 Mitgliedern besucht waren. Mit dieser Begeisterung hob sich auch die spielerische Tüchtigkeit des Vereins. Die vom Verein erstmalig ausgetragenen Verbandsspiele in der C-Klasse sahen uns beim Saisonabschluss mit nur einem Punkt Unterschied hinter Bildstock und St. Wendel an der Spitze der Tabelle. Danach folgte eine Krise im Verein; bedingt durch Uneinigkeit setzte ein Interessenkonflikt ein, und der Spielbetrieb ruhte ein dreiviertel Jahr.

Auf Anregung einiger Mitglieder berief Jakob Recktenwald am 5. März 1922 eine Versammlung ein und der Verein nahm seine Tätigkeit wieder auf. Die Verbandsspiele mussten wieder in der C-Klasse ausgetragen werden.

In Bildstock wurde die Mannschaft in einem Entscheidungsspiel gegen Quierschied im Jahre 1923 erstmals Meister.

Mit einem großen wohlgelungen Sportfest trat 1924 der Verein an die Öffentlichkeit. Neben 15 Fußballmannschaften, die Pokalkämpfe austrugen, kam auch die Leichtathletik zu ihrem Recht und Namen wie Butzbach (Sprinter) und Philippi (Mittelstreckler) bürgten für gute Klasse.

Mit dem Aufstieg in die A-Klasse begann die Sportplatzfrage in ein entscheidendes Stadium zu treten. Von maßgebender Stelle wurde uns mitgeteilt, uns nach einem anderen Sportplatz umzusehen, da der bisher genutzte zu Bauzwecken vorgesehen sei. Auch führte der Umstand, mit der entstandenen DJK Spiesen den Sportplatz teilen zu müssen, schließlich zu Unstimmigkeiten und es entstand die schwerste Zeit für den aufstrebenden Verein. Innere und äußere Gegner versuchten dem Verein, seine zweite und eventuell letzte Ruhe beizubringen. Aber die treuen Alten und Jungen des Vereins standen fest, der Vorstand tat seine Pflicht und ein unabhängiger, neutraler, bürgerlicher Sportverein lebte weiter und rüstete sich, seine Bestrebungen im Sport und der Jugendpflege im Sinne eines gesunden Sportsgeistes zu verwirklichen.

Infolge der Kündigung des bisher genutzten Platzes hinter der Gastwirtschaft Schmidt auf dem Mittelberg trug der Verein zunächst viele Spiele mit seiner Mannschaft auswärts aus. Da die Austragung dieser Spiele aber immer mit enormen Kosten verbunden war, traten wir mit dem Turnverein zwecks Mitbenutzung ihres Sportplatzes in der „Langdell“ in Verbindung. Der Turnverein seinerseits kam uns sehr entgegen und genehmigte uns die Mitnutzung des Sportplatzes.

Für den Vorstand und die gewählte Platzkommission galt es nun, eine harte Arbeit zu erledigen. Es häuften sich die Sitzungen des Vorstandes und der Platzkommission. Geländebesichtigungen und Messungen wurden in allen Ortsteilen vorgenommen, denn es war schwer, in dem bergigen Gelände geeignetes, verkäufliches Terrain zu finden. Schließlich war es doch soweit, wenn auch erst durch viel Arbeit, Zeit und Kosten, dass das Werk gekrönt und der Sportplatz geschaffen werden sollte. Nach dem die Bemühungen im Beckerwald, in der Haberdell, im Mühlenthal und in der Langdell erfolglos blieben, konnte man auf dem Gänsberg ein geeignetes und auch zu einem vernünftigen Preis erhältliches Gelände erwerben.

Für den Sportverein „Borussia“ entstand nun die Stätte, welche die Zukunft des Vereins zu sichern hatte. Hier sollten die Mitglieder bei Sport und Spiel Erholung finden, sollte der Körper gestählt, der Geist gefördert und die Jugend gepflegt werden.

1927 erfolgte der Eintrag des Vereins beim Amtsgericht. Der Kauf von den bisherigen Grundstückseigentümern wurde getätigt und auf sich allein und auf seine Mitglieder angewiesen, wurde das ersparte Vereinskapital mit einer Anleihe bei der Spar- und Darlehenskasse zum Kauf des Geländes und zur Anlage der Spielfläche verwendet.

Tausende Kubikmeter Erdbewegung wurden von den Vereinsmitgliedern in ihrer Freizeit umsonst geleistet, Arbeitslose und Nichtmitglieder gegen geringes Entgelt beschäftigt. Damals traten einige Vorstands- und Vereinsmitglieder sowie Spieler in besonderer Weise bei der Platzarbeit hervor. Bei Ihnen waren 300 und mehr Arbeitsstunden für jeden einzelnen zu verbuchen.

Am 14. Juli 1928 fand die festliche Einweihung des Sportplatzes unter starker Anteilnahme der Spiesener Bevölkerung, sämtlicher benachbarter Fußballsport treibenden Vereinen und des Ortsverbandes für Leibesübung Spiesen statt. Schöne Werbespiele im Fußball und leichtathletische Wettkämpfe umrahmten das Festprogramm, wie überhaupt die Einweihung des eigenen „Heims“ einen glänzenden Verlauf nahm.

Nicht unerwähnt bleiben darf die umsichtige, weitschauende Geschäftsführung des damaligen Vorstandes, welcher das schwierige Problem in hervorragender Weise gelöst hat und von dem gesunden Unternehmensgeist, der ihn in dieser Zeit des Platzbaues beseelte, zeugt.

 

1929 – 1948

Vorsitzende bis 1948: Alois Klein, Karl Martin, Fritz Schmitt, Paul Breit, Leo Becker, Fritz Schmitt

Aber noch entsprach die Anlage nicht den amtlichen Ausmaßen, so dass die folgenden Jahre 1929 und 1930 noch immer den Arbeiten an der Anlage des Geländes sowie der Vergrößerung des Spielfeldes gewidmet waren. Trotz einer spielerisch schlechteren Phase gelang es, in der spielstarken A-Klasse 1929-1930 einen Platz im Mittelfeld zu erlangen.

In der Saison 1930-1931 konnte unter 14 Vereinen der 4. Platz belegt werden, wobei bei einigermaßen glücklicheren Spielen einer der beiden ersten Plätze hätte erreicht werden können.

Überhaupt waren die Jahre 1930-1933 bis dahin die schwerste Zeit, die es sportlich zu bewältigen galt. Spielerisch gehörte der Verein  der A-Klasse an. In den schweren Spielen konnte sich unsere Mannschaft immer einer der vorderen Tabellenplätze sichern. Aber immer wieder kehrten Spieler die aus frühester Jugend heraus dem Fußballsport in unserem Verein nachgingen, diesem den Rücken und traten der DJK Spiesen bei. Somit musste man notgedrungen manchen Rückschlag hinnehmen. Trotz des Mitgliederschwundes von 300 auf etwa 120 Mitglieder hielt der Verein zäh zusammen und mancher sportliche und gesellige Erfolg konnte erreicht werden.

Gegen Ende des Jahres 1933, kurz nach Beendigung der Verbandsspiele, fanden sich einige einsichtige Sportler des Sportvereins sowie der DJK Spiesen im Lokal Buchheit zusammen, um über eine Fusion der beiden Vereine zu verhandeln. In einer eingehenden Aussprache beider Seiten wurden alle offenen Fragen restlos geklärt. Übergangsweise traten dem alten Vorstand der Borussia einige Mitglieder des DJK Vorstandes bei. Nachdem alle organisatorischen und spielerischen Fragen mit der Sportbehörde geklärt waren, trat man unter dem Namen der Borussia mit einer schlagkräftigen Mannschaft mit Meisterschaftsambitionen zu den Verbandspielen an. Erst am letzten Spieltag der Saison 1933 -1934 wurde die Meisterschaft durch eine 3:1 Heimniederlage gegen Merchweiler verspielt. Bereits ein Unentschieden hätte zum Gewinn der Meisterschaft ausgereicht.

In der Folge verließ manch treuer und begeisterter Anhänger unseren Verein. Durch das Ausscheiden vieler alter Spieler, mussten junge unerfahrene Kräfte eingesetzt und mancher Rückschlag in Kauf genommen werden.

Der ganze Verein wie auch das gesellige Leben innerhalb des Vereins litt unter den Verhältnissen des 3. Reiches. Die bereits jahrelang bestandene Theaterabteilung der Borussia, die manch schöne Feier gestaltet hatte, musste auf Weisung von Befehlshabern des neuen Reiches ihre Tätigkeit einstellen.

Die Spieljahre 1936-1938 sahen unsere Mannschaft fast immer in der Spitzengruppe der Tabelle. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten sah man sich beinahe gezwungen, der Amtsbehörde den vereinseigenen Platz zu übereignen. Diesem Ansinnen stellte der Vorsitzende Becker aber ein entschiedenes „Nein“ entgegen, denn dafür war der Idealismus unserer Spieler und der Mitglieder bei der Anlegung des Sportplatzes zu groß und die Pflicht den Platz für unseren Verein zu erhalten war eine der vornehmsten Pflichten des Vorstandes.

In der Saison 1940-1941 zeigte sich, dass eine gute Kameradschaft eine Hauptvoraussetzung in der Erzielung sportlicher Erfolge ist. Unsere Mannschaft zeigte zuhause wie auch auswärts sehr gute Leistungen. Bereits nach den ersten Spielen der Runde war unsere Mannschaft immer an der Tabellenspitze zu finden. Im entscheidenden letzten Spiel der Runde in Elversberg wurde ein 2:1 Sieg und somit die Gruppenmeisterschaft errungen. Die anschließenden Spiele gegen Beeden um die Kreismeisterschaft wurden mit 2:1 bzw. 1:0 verloren.

Die Saison 1941-1942 war für den Verein ein weiterer sportlicher Erfolg. Gleichauf mit Hellas Bildstock führte man die Tabelle an. Erst das Rückspiel auf dem Gänsberg sollte die Entscheidung um die Meisterschaft bringen. In einem schönen und dramatischen Spiel siegte unsere Mannschaft mit 1:0 durch ein herrliches Tor unseres unvergesslichen Spielers Leo Rammo. Damit errang unser Verein die 2. Gruppenmeisterschaft. Die Spiele um die Kreismeisterschaft gegen VFL Homburg wurden zu Hause mit 2:0 und in Homburg mit 4:3 gewonnen. Der Gewinn der Kreismeisterschaft in der ersten Klasse berechtigte uns zu den Aufstiegsspielen in die Gauliga. Hier verlor man sowohl gegen den Sportclub Oppau als auch gegen die TSG Kaiserslautern und der Aufstieg in die Gauliga war vertan.

Dank der äußerst sparsamen Vereinsführung konnten bis Ende 1942 alle Vereinsschulden getilgt werden. Das Sportgelände am Gänsberg ist mit diesem Zeitpunkt vollständig in das Eigentum des Vereins übergegangen.

Das Spieljahr 1942-1943 bescherte uns mit 2 Punkten Vorsprung auf unseren hartnäckigsten Verfolger Hellas Marpingen die 3. Gruppenmeisterschaft in Folge. Auf die Spiele um die Kreismeisterschaft musste verzichtet werden, da innerhalb weniger Tage die gesamte Mannschaft zum Wehrdienst eingezogen wurde. In der Folge wurden lediglich noch Freundschaftsspiele mit einer immer wieder neu formierten Mannschaft ausgetragen bis schließlich der Spielbetrieb vollständig eingestellt werden musste.

Im Spätsommer des Jahres 1945 wurde uns durch die französische Militärregierung die Genehmigung erteilt, den Verein „Borussia Spiesen“ wieder erstehen zu lassen. Alte Vereinsmitglieder übernahmen den Vorstand, zurückgekehrte Spieler aus dem Krieg konnten zu einer Mannschaft zusammengestellt werden.

Im Laufe der Jahre 1945-1947 konnte unsere Mannschaft manch schönen Erfolg erringen. Die Theaterabteilung wurde wieder gegründet; es gab öfters bunte Abende, durch die dem Verein erhebliche finanzielle Mittel zugeführt wurden.

Nachdem sich in Spiesen die anderen sporttreibenden Vereine wieder zusammengefunden hatten, musste auf Anordnung der damaligen Landesregierung ein Omnia-Sportverein gegründet werden, in dem unser Verein die Sparte Fußball einnahm.

 

1949 – 1958

Vorsitzende bis 1958: Eduard Joachem, Leo Becker, Erich Adolf, Karl Weber, Fritz Schmitt, Willi Neurohr, Heinz Pohl

Als der Verein seine Selbständigkeit wiedererlangt hatte, wurde im Jahre 1949 das 40-jährige Bestehen mit einer Sportwerbewoche würdig begangen. Der Höhepunkt dieser Festtage war das Spiel Borussia Neunkirchen gegen eine Kombination Spiesen-Elversberg-Friedrichsthal, das nach spannendem Kampf 4:4 endete.

Mit frischem Mut ging es in das Spieljahr 1949-1950. Das kameradschaftliche Verhältnis und der Kampfgeist in der Mannschaft war so gut, dass sowohl die 1. als auch die 2. Mannschaft die Meisterschaft in der Kreisklasse 1 feiern konnten.

Die Meisterschaft berechtigte uns, 1950-1951 zum Spielbetrieb in der Bezirksklasse Ost, in der wir den dritten Platz erringen konnten.

In der Generalversammlung im Juli 1951 erhielt unser Verein, der nach dem 2. Weltkrieg als Abteilung Fußball in der Sportvereinigung Spiesen geführt wurde, seinen alten Namen „Borussia“ wieder zurück.

Unter besonderen Umständen mussten wir am Ende des Spieljahres 1951-1952 in die Kreisklasse absteigen. Wir verloren unser Entscheidungsspiel gegen den Pokalsieger Herrensohr mit 2:0. Durch den Abstieg war es jetzt sehr schwer, die Spieler zusammenzuhalten.

Die Kreisklasse konnte in der Saison 1952-1953 jedoch gehalten werden.

Im Spieljahr 1953-1954 ging es wieder aufwärts. Unter der Leitung unseres neuen Trainers, dem Spieler Heinz Kessler, wurde eine junge tatkräftige Mannschaft geformt. Es gelang uns, in diesem Jahr mit der 1. Mannschaft den 2. Platz zu belegen; die 2. Mannschaft konnte sogar die Meisterschaft feiern.

Die Meisterschaft 1954-1955 war ein Ziel, das unsere junge Mannschaft um jeden Preis erringen wollte. Das erste Spiel in Wustweiler (3:1) sollte das erste und letzte Spiel sein, das in dieser Saison verloren ging. Außer zwei Unentschieden blieb unsere Mannschaft in diesem Spieljahr 37 Spiele ungeschlagen. Mit klarem Punktevorsprung errangen die 1. und die 2. Mannschaft die Meisterschaft.

Mit schweren inneren Krisen hatte der Verein im Jahre 1957-1958 zu kämpfen. Die Spieler, die uns noch erhalten blieben, reichten nicht aus, unsere Stellung in der 2. Amateurliga zu halten. Wir mussten wieder in die Kreisklasse zurückkehren. Erst im Jahre 1958 konnte ein neuer Vorstand die Abwärtsbewegung aufhalten und wieder eine selbstbewußte Borussia auf die Beine stellen.

Mit Hilfe der Sportplanungskommission (S.F.V) und mit Unterstützung der Gemeinde konnte unser Sportplatz 1958 saniert werden.

 

1959 – 1978

Präsident ab 1975: Johann Scherschel

Vorsitzende bis 1978: Friedel Glößner bis 1966, Johann Scherschel bis 1974, Edmund Haberer bis 1976, Johann Scherschel und Edmund Haberer bis 1977, Anton Forster

In der Saison 1959-1960 erreichte unsere 1. Mannschaft unter dem neuen Trainer Günter Zell den 2. Tabellenplatz und die 2. Mannschaft wurde sogar Meister. In der gleichen Saison konnte unsere D-Jugend den Gewinn der Kreismeisterschaft feiern.

Ein besonderes Ereignis konnte der Verein 1962 feiern: In unermüdlicher Arbeit wurde unser Sportheim fertig gestellt. Doch damit nicht genug: Im folgenden Jahr 1963 wurden die Flutlichtanlage sowie die in Eigenleistung erstellte „überdachte Tribüne“ eingeweiht.

Sportlich Erfolge konnten bis zum Gewinn der Meisterschaft durch die 2. Mannschaft in der Saison 1968-1969 nicht mehr gefeiert werden. Allerdings musste 1965 auch die Abgänge von Ludwig Lang als Vertrags- und Lizenzspieler zu Borussia Neunkirchen und 1966 von Walter Spohr als Vertragsspieler zum Sportclub Friedrichsthal schmerzlich verkraftet werden.

Mit dem Gewinn der Saarlandmeisterschaft durch die C-Jugend in der Saison 1970-1971 feierte unsere Jugendabteilung den bisher größten Erfolg.

Mit Beginn der Saison 1971 nahm auch unter der Leitung von Ferdi Matheis zum ersten Mal eine Damenmannschaft in den Farben der Borussia an den Verbandsspielen teil, die jedoch leider 1977 aus Mangel an Spielerinnen wieder abgemeldet wurde.

1975 wurde erstmals ein Präsident, der den Verein repräsentieren sollte von der Mitgliederversammlung gewählt. 1. Präsident der Vereinsgeschichte wurde Johann Scherschel.

In der Saison 1969-1970 musste die 1. Mannschaft den bitteren Weg in die B-Klasse antreten. Die Moral wurde aber nicht gebrochen, so wurde in jedem Jahr ein neuer Anlauf unternommen, um wieder aus dieser Spielkasse herauszukommen. Acht Jahre lang plazierten wir uns immer wieder in der Spitzengruppe der Tabelle, ehe uns dann endlich in der Saison 1977-1978 in einem Entscheidungsspiel in Wellesweiler gegen den TuS Lappentascherhof, das durch einen sehenswerten Weitschuß unseres späteren Bundesligaspierlers Klaus Müller mit 1:0 gewonnen wurde, der Aufstieg in die neu geschaffene Bezirksliga gelang. Auch die 2. Mannschaft und die B-Jugend konnten in diesem Spieljahr die Meisterschaft erringen.

 

1979 – 1999

Präsident bis 1989: Johann Scherschel (+ 29.12.1989), ab 1996 Reinhold Beth

Vorsitzende bis 1999: Anton Forster bis 1981, Alfred Kohler bis 1998, Bernd Huf

1981 löste Alfred Kohler Toni Forster ab und wurde mit großer Mehrheit zum 1. Vorsitzenden gewählt. Den Verein führte Alfred Kohler 17 Jahre lang bis 1998. In dieser Zeit war er auch Schatzmeister des Saarländischen Fußballverbandes.

Am 29. August 1983 wurde mit einem Freundschaftsspiel gegen Borussia Neunkirchen die Sportanlage eingeweiht, die zuvor in zweimonatiger Arbeit vollkommen erneuert wurde. Der Beschluß des Vorstandes aus dem Vorjahr, die gesamte Sportanlage zur erneuern, zeigte sich auch im Nachhinein als vernünftige Entscheidung. Der fast tägliche Spielbetrieb der letzten 25 Jahre hatte die Spielfelddecke derart verdichtet, dass sowohl die Drainage nicht mehr funktionierte, als auch die Verletzungsgefahr der Spieler durch die verhärtete Oberfläche nicht länger zu verantworten war. Finanziert durch die Sportplanungskommission und erheblicher Eigenleistung seitens des Vereins sowie unterstützt durch die unbürokratische Hilfe der Gemeinde Spiesen-Elversberg, gelang dieses ehrgeizige Projekt.

Über die Jahreswende 1987-1988 hinweg wurde mit den Umbaumaßnahmen am Clubheim begonnen. Zunächst wurde das Dach ersetzt und anschließend während der Sommerpause die Funktionsräume vollständig renoviert. Glücklicherweise standen auch diesmal wieder tatkräftige Vereinsmitglieder mit Rat und Tat bereit, um unter Aufopferung immenser Freizeit die erforderlichen Arbeitsmaßnahmen zu verrichten. Als nächster Bauabschnitt wurde das Vereinslokal umgebaut. Ein gezapftes Bier sollte angeboten werden und so wurde nach Verhandlungen mit der Privatbrauerei Becker ein neuer Belieferungsvertrag geschlossen, der auch die Neugestaltung der Gaststätte beinhaltete.

Im Jugendbereich wurde eine Spielgemeinschaft mit der Spielvereinigung Elversberg eingegangen, die auch in Zukunft weiter ausgebaut werden sollte.

1989 konnte das neue Vereinslokal und die renovierten Funktionsräume eingeweiht werden. Die C-Jugend erringt nach einem Entscheidungsspiel die Meisterschaft.

In den Jahren 1991-1992 erreichte die AH-B (über 40-Jahre) zweimal das Endspiel im Saarlandpokal und scheiterte am SV Güdingen bzw. dem VfB Theley. Die B-Jugend, in Spielgemeinschaft mit der Spielvereinigung Elversberg, wurde in der Saison 1991-1992 Meister der Bezirksliga und stieg in die Verbandsliga auf.

1993 musste die 1. Mannschaft nach 15-jähriger Zugehörigkeit in der Bezirksliga Ost in die Kreisliga A Höcherberg absteigen.

Die A-Jugend der Spielgemeinschaft wurde 1993-1994 Meister der Bezirksliga und schaffte damit den Aufstieg in die Verbandsliga.

Im Jahre 1995 wurde im Clubheim ein Jugend- und Geschäftszimmer eingerichtet Die B-Jugend stieg 1996 erneut in die Verbandsliga auf und erreichte das Halbfinale im Saarlandpokal.

1996 wurde Reinhold Beth zum neuen Präsidenten gewählt.

Die 2. Mannschaft errang in ihrer Klasse in der Saison 1997-1998 die Meisterschaft. Nach 10-jähriger Jugendspielgemeinschaft mit der Spielvereinigung Elversberg wurde diese zum Ende der Saison 1997-1998 aufgelöst.

Unsere Borussia startete danach in die Saison 1998-1999 mit acht eigenen Jugendmannschaften von Minis bis zur C-Jugend mit dem Ziel, in absehbarer Zukunft wieder in allen Altersgruppen vertreten zu sein. Alfred Kohler wurde nach 17-jähriger Tätigkeit als 1. Vorsitzender durch Bernd Huf abgelöst. Die Generalversammlung im März 1999 wählt ihn zum Ehrenvorsitzenden.

 

1999 – 2012

Präsident bis heute: seit 1996 Reinhold Beth

Vorsitzende: Bernd Huf 1998 bis 2006, Jürgen Neurohr 2006 bis 2012

Nachdem uns vor Beginn der Saison 1998-1999 sechs Stammspieler einschließlich unseres langjährigen Spielertrainers Franco Moro verlassen hatten, galt es eine neue Mannschaft um unseren neuen Trainer Uwe-Rainer Forster zu formen. Am Ende der Saison musste man sich mit einem Platz im hinteren Drittel der Tabelle begnügen. Für die Saison 1999-2000 konnte unser langjährigen Spieler Klaus Koch wieder für die Borussia als Spielertrainer gewonnen werden.

Am 3. Oktober 1998 veranstaltete die Borussia zum ersten Mal ein Oktoberfest, das auf eine so große Resonanz stieß, dass man beschloss diese Veranstaltung regelmäßig durchzuführen und ebenso am Gründonnerstag ein Märzenbierfest zu veranstalten.

Im Frühjahr 1999 wurde ein Antrag auf Unterstützung zum Bau einer neuen modernen Sportanlage bei der Gemeinde eingereicht. Mit Unterstützung von Wolfgang Wolter konnten wir bei einem Termin mit Innenminister Klaus Meiser die Notwendigkeit für diese Maßnahme erläutern. Durch dessen Unterstützung und der Mithilfe von Bürgermeister Karl-Friedrich Kausch genehmigte der Gemeinderat einen Zuschuss von 300.000 EUR zum Bau eines Kunstrasenplatzes und der Erweiterung des Vereinsheims.

Im Sommer 2003 wurde der Kunstrasenplatz mit der tatkräftigen Hilfe von vielen Mitgliedern fertig gestellt und am 04. Juli 2003 offiziell eingeweiht.

Am 24. September 2004 wurde das neu erbaute Clubheim eröffnet. Der nächste Bauabschnitt war nun die Erweiterung der Umkleideräume. Seit Oktober 2005 wird das alte Sportheim als Jugendraum genutzt.

Die gute und kontinuierliche Arbeit von Trainer Klaus Koch sollte sich in der Saison 2004-2005 auszahlen. Der Lohn für eine super Saison unserer Mannschaft war der Wiederaufstieg in die Bezirksliga Ost.

In der Generalversammlung im März 2006 wurde nach acht Jahren als Vorsitzender Bernd Huf von Jürgen Neurohr abgelöst.

Im März 2006 war Borussia Spiesen Ausrichter des Jugend Masters, der 18. Jugend-Saarlandmeisterschaft in der Halle des SFV.

Endlich konnten wir noch in 2006 vier moderne Umkleideräume fertig stellen.

Im Juni 2007 konnte die AH-Abteilung ihr 40-jähriges Jubiläumeiern.

Für die Saison 2008-2009 konnte das Eigengewächs und ehemaligen Profi Peter Eiden als Spieler für die junge 1. Mannschaft verpflichtet werden. Am Ende der erfolgreichen Saison stand nach einer Liga-Reform mit fünf Aufsteigern die Zugehörigkeit zur Landesliga Nord-Ost fest. Klaus Koch war zu diesem Zeitpunkt 10 Jahre Trainer der aktiven Mannschaften und damit in der Vereinsgeschichte am längsten in dieser Position.

Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte erreichte die erste Mannschaft die zweite Hauptrunde des Saarlandpokals 2008-2009, scheiterte aber am Verbandsligisten SV Röchling Völklingen.

Im Futsal-Wettbewerb erreichte Borussia den zweiten Platz beim Landesausscheid und war somit für die Südwestdeutsche Meisterschaft qualifiziert. Das Team erreichte in diesem neuen Wettbewerb das Finale, das mit 1:3 gegen den Titelverteidiger SpVgg. Ingelheim verloren ging. In den Jahren 2010 und 2011 konnte dann jeweils der Titel des Saarlandmeisters errungen werden.

2011 kündigte dann Klaus Koch überraschend seinen Trainervertrag. Im folgte Klaus Müller, dem noch während der Saison Stephan Schock als Spielertrainer folgte.

Im Jugendbereich erreichte die D-Jugend des Vereins erstmals den Titel des Saarlandmeisters.

2009 konnte der SV Borussia Spiesen sein 100-jähriges Bestehen feiern – ein stolzes Jubiläum, das mit einem umfangreichen Festprogramm gefeiert wurde. Ob sich die Gründungsväter des Vereins dieses Jubiläum hätten träumen lassen, wird aber ungeklärt bleiben.

 

2012 – heute

Präsident 1996 bis heute: Reinhold Beth

Vorsitzender bis heute: Karl-Heinz Weller

Das Jahr 2012 war von erheblichen Problemen geprägt. Nach mehrjährigem Rechtsstreit und daraus resultierenden gerichtlicher Auflagen war die Borussia u.a. gezwungen, einen zusätzlichen Fangzaun zu errichten. Zu dem waren angesichts steigender Energiekosten energetische Maßnahmen notwendig. 2013 konnten dann mit dem Verputz des neuen Sportheims und des Funktionsgebäudes die letzten Arbeiten an der neuen Sportanlage abgeschlossen werden. Gleichzeitig beschlossen die Mitglieder aber auch eine zweckgebundene Erhöhung der Mitgliedsbeiträge zur mittelfristig notwendigen Erneuerung des Kunstrasenbelags.

2013 konnte aber auch ein Jubiläum gefeiert werden: Die Frauenmannschaft unter der Leitung von Siegfried Depta konnte ihr 10-jähriges Jubiläum nach der Neugründung begehen und feierte dies im Rahmen ihres über die Landesgrenzen hinaus beliebten Turniers.

Zudem wurde Siegfried Depta für sein ehrenamtliches Engagement rund um den Verein und den Fußball in den „Club-der-100“ berufen, einer ganz besonderen Auszeichnung.

Sportlich endete die Saison 2013-2014 traurig: Nachdem Stephan Schock bereits nach dem 4. Spieltag von seinem Amt zurück getreten war, konnte auch sein Nachfolger Edgar Bauer das Team vor dem Abstieg in die Bezirksliga Neunkirchen nicht bewahren.

Dennoch steht der Verein heute mit ca. 450 Mitgliedern als zweitgrößter Verein in der Gemeinde Spiesen-Elversberg und mit eigener moderner Sportanlage auf gesunden Beinen. Dabei zählt die Jugendarbeit mit eigenen Mannschaften in allen Altersklassen – einer Ausnahme in der heutigen Zeit – ebenso zu einem der Fundamente, wie die stetig wachsenden Abteilungen im Bereich der Frauen und der AH.

 

Ergänzungen:

Mai 2009:         Jürgen Neurohr, 1.Vorstzender

Mai 2014:         Egon Rammo, Geschäftsführer

 

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